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Ein Stadion mitten in der Stadt. Eine Fährüberfahrt ins Strandbad, die wie ein Zwei-Minuten-Urlaub anmutet. Ein grüner Deich als Freizeittreff, der eigentlich das Resultat verheerender Hochwasser ist – und nicht zuletzt: Ein riesiges Hafenareal, in dem Kunst und Kaffee, harte Arbeit und Wohnen am Wasser, schick und shabby
nebeneinander existieren? – Diese Tour zeigt die vielfältigen, bunten Seiten Bremens. Das gemeinsame Element: Die Weser, die Bremen direkt mit der Nordsee und der Welt verbindet.
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Bis ins 19. Jahrhundert herrschte am Schlachte-Ufer noch reger Warenumschlag. Heute zählt die Meile mit Restaurants und Biergärten am Wasser zu den Lieblingsplätzen der Stadt. Flussschiffe gucken inklusive. Der Begriff ›Schlachte‹ leitet sich vom niederdeutschen ›slait‹ ab, dem Einschlagen von Pfählen
zur Uferbefestigung. Die Promenade war seit dem 13. Jahrhundert der Hafen von Bremen. Bereits im 16. Jahrhundert erschwerte die Versandung der Weser die Schifffahrt. Mangels Tiefgang konnten bald nur noch kleinere Schiffe an der Schlachte ankern. Sie brachten die Waren von den großen Seeschiffen zu
den städtischen Speichern.
© Agentur im Turm
Etwas flussaufwärts befindet sich eine von mehreren Anlegestellen der Hal över-Flotte, die verschiedene Fähr- und Weserfahrten anbietet. Schräg gegenüber: die Werft und Zentrale der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger. Weiter geht es am Fuß des Osterdeichs entlang. Der imposante Grasdeich schützt die Stadt vor Hochwasser und ist im Sommer Szene-Ausflugsziel von Ostertor- und Steintorviertel.
Von den früheren zahlreichen Badeanstalten am Fluss ist nur der kleine Sandstrand auf dem gegenüberliegenden Ufer mit eigener Fährverbindung und Café geblieben – ein dafür umso wertvolleres Weser-Kleinod.
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Auf dem Deich thronen vornehmlich Kaufmannsvillen im klassizistischen und Jugendstil. Zum Weserbogen hin fällt ein kreisförmiger Bau von 1929 ins Auge. Bis in die 1980er Jahre wurde diese ehemalige Milchstube von bremischen Abstinenzlern alkoholfrei betrieben. Seitdem beherbergt die Rotunde das ›Literatur-Café Ambiente‹. Hinter dem Deich liegt der schöne Stadtteil Peterswerder mit ganzen Straßenzügen im berühmten Bremer Haus-Stil. Während der Fußballsaison herrscht hier oft der Ausnahmezustand: Wenn Kult-Club Werder Bremen kickt, pilgern an die 40.000 Fans ins benachbarte Weserstadion.
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… da ist Werder Bremen …!«, besingt ein Fan-Lied die exponierte Lage des Weserstadions, das sich innerhalb von hundert Jahren von einer einfachen Holztribüne zum Fußballtempel mauserte.
Sehenswertes und Historisches rund um den Verein SV Werder Bremen zeigt das stadioneigene Museum. Neben Trikots, Pokalen und vielen Fußball-Storys sind im ›Wuseum‹ bemerkenswerte bis skurrile Schaustücke zu finden, die König Fußball in jeglicher Form huldigen. In weitläufigen Sportanlagen rund ums Stadion gibt es auch eine Vielzahl von anderen Sportarten: von Rugby über Tennis bis Skaten und Bouldern.
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Vor etwa 140 Jahren nahm Bremen ein Mammut-Projekt in Angriff: Die Große Weserkorrektion sollte den Fluss vertiefen und Seeschiffen wieder den Weg bis nach Bremen ebnen. Die Vertiefung war die Voraussetzung für den Bau der stadtbremischen Häfen. Die Weser wurde bis zur Nordsee hin begradigt und vertieft. Der Eingriff hatte weiter flussaufwärts Folgen. Das Wasser floss zu schnell ab, sodass bei Weserkilometer 362 der Bau eines Wehrs mit Schleuse notwendig wurde. Vor einigen Jahren wurde die gesamte Anlage erneuert und kürzlich mit einem modernen Wasserkraftwerk ausgestattet.
© Jens Joost-Krüger
Kaum ist die Weser überquert, eröffnet sich abermals eine neue Welt. Sie ist grün, weit und … eine Insel. Genauer: der Stadtwerder zwischen kleiner und großer Weser. Das ehemalige Weideland ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet mit Schrebergärten, Badestränden und Ausflugslokalen. Gleich neben der
›Kinderwildnis‹, einem naturbelassenen Spielgelände, frönten schon vor 100 Jahren die Vereinsmitglieder des ›Prießnitz in Bremen e.V.‹ der gesunden und nackten Sonnenanbetung. Im Sommer finden in dem charmant wettergegerbten ›Licht- und Luftbad‹ auch kulturelle Veranstaltungen statt. Bekleidet, versteht sich.
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47 Meter in die Höhe ragt Bremens ältester, inzwischen ausrangierter Wasserturm auf dem Stadtwerder – im Volksmund ›Umgedrehte Kommode‹ genannt. An eine Kommode dachte der Architekt Johannes Georg Poppe bei seinem Entwurf wohl nicht. Architektonisch diente ein aus dem 14. Jahrhundert stammender
Burgbau als Vorbild. Die äußere Hülle versteckt eine technische Konstruktion: den auf Ständern getragenen Wassertank oben im Turm. Um das altehrwürdige Gebäude herum gruppiert sich
mittlerweile neuer Wohnungsbau. Wenig weiter bildet die Hochschule Bremen Nautiker aus.
© Jens Joost-Krüger
Jetzt mal kurz an- und innehalten! Am Franzius-Eck ehrt ein Denkmal den besagten Wasserbauingenieur, dem die dauerhafte Weservertiefung glückte. Jenseits der Brücke radelt man auf den Teerhof. Der mittelalterliche Schiffbauort lag früher außerhalb der befestigten, eng bebauten Stadt. Hier wurden Schiffe mit Teer abgedichtet, was brandgefährlich und innerhalb Stadtmauern verboten war. Die Packhäuser am äußersten Zipfel des Teerhofs wurden lange als Speicher für Tabak und später Kaffee genutzt. 1991 zog Europas erstes Sammlermuseum für moderne Kunst ein: das Weserburg Museum für moderne Kunst. Sehenswert!
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Auch den Proseccotrinkern dieser Welt muss man nicht erklären, dass Beck’s Bier Bremens Exportschlager schlechthin ist. Ende des 19. Jahrhunderts zog die damals vorwiegend auf den Export ausgerichtete Brauerei Beck & Co. an den Neustadtsdeich. Der Stadtteil Neustadt entstand im 17. Jahrhundert am südlichen Weserufer. Die Wohnbesiedlung erfolgte nur zögerlich und ließ daher viel Platz für Brauereien, Kaffeeröstereien und Schokoladenproduzenten. Am gegenüberliegenden Ufer ist der Turm der Stephanikirche sichtbar – seit 2005 eine Kulturkirche. Wieder hinüber geht’s über die Brücke: Oben donnern
die Autos hinweg. Der Radweg auf der unteren Etage entschädigt mit einem traumhaften Blick auf Weser und Stadtsilhouette.
© Jens Joost-Krüger
Drüben angekommen überqueren wir eine unsichtbare Grenze: von der befestigten alten Stadt in die Seehäfen des Industriezeitalters und die Überseestadt. Bis vor einigen Jahren führten Zolltore in die Freihäfen. Prägnante Landmarke des Übergangs ist das höchste Bürogebäude Bremens: der Weser-Tower. Etwas weiter wird das ehemalige Kellogg-Areal zur Überseeinsel umgebaut: neues Wohnen, Arbeiten, Bildung und Kultur samt Gemüse-Werft. Nächste Station ist der 1888 eingeweihte
Europahafen. Der Bau weiterer Becken, wie Übersee-, Holz- und Fabrikenhafen, waren Resultate des florierenden Überseehandels. Ende des 20. Jahrhunderts hatte das System der Stückguthäfen
ausgedient. Die Hafenareale wurden zum Stadtentwicklungsprojekt.
© WFB/Michael Bahlo
Vorbei an einer neuen Marina, an umgebauten Schuppen und Speichern mit innovativen Unternehmen, Museen, Restaurants, Cafés und an stylischem Wohnungsbau endet die Fahrt in dieser
Richtung am alten Molenturm. Das charmante Leuchtfeuer bot Schiffen Orientierung bei der Einfahrt in den Überseehafen. Gegenüber fällt der Blick auf den größten Backsteinkoloss Europas: Die unter Denkmalschutz stehende Getreideumschlagsanlage ist noch in Betrieb. Gleich daneben steht die ›Waterfront‹ – ein großes Einkaufszentrum auf dem historischen Werftgelände der AG Weser.
© WFB/Studio Banck
Zurück in die Stadt überquert man trockenen Fußes den einstigen Überseehafen. Mit 3,5 Millionen Kubikmetern Sand wurde 1998 ein Stück Bremer Geschichte zugeschüttet. Mehr über das Kapitel
Bremen als Hafenstadt zeigt das Hafenmuseum im ältesten erhaltenen Speicher. Im selben Gebäude, dem Speicher XI, residiert heute die Hochschule für Künste Bremen. Überhaupt haben sich in der neuen Überseestadt neben der verbliebenen Industrie viele Kreative angesiedelt. Die Mittagspause verbringt man gerne mal im Truckerimbiss ›Hafencasino‹ oder in der ehemaligen Hafenfeuerwache. Ein letztes Quäntchen Hafenflair liegt noch vor uns: Es geht durch eine kleine Hafenarbeitersiedlung, die, dornröschenartig
von einem Wall umgeben, in das alte Hafengebiet hineinragt.
© Kulturladen Pusdorf
Vom Molenturm tuckert die Fähre hinüber nach Lankenau zum Neustädter Hafen. Die Fähren waren früher wichtige Verkehrsmittel für Hafen- und Werftarbeiter. Der grüne Weseruferpark entstand als Ausgleich für die Pusdorfer Strände, die der Uferbefestigung weichen mussten. Schon der Innenstadt ganz nah
liegt der Hohentorshafen, ein Werftstandort und Liegeplatz kleinerer Boote. Im 19. Jahrhundert begann hier auf flachgehenden Weserkähnen für unzählige Auswanderer die erste Reise-Etappe Stephanibrücke erwacht die Sehnsucht nach Seeluft noch einmal: Der Windjammer ›De Liefde‹ macht Lust auf Meer.
© WFB JUA
© WFB / Thomas Hellmann
Eine Alternativroute ab Molenturm zurück in die Stadt bietet sich auf der anderen Weserseite - allerdings nur in den Sommermonaten und per Fähre. Von Mai bis September jeden Samstag, Sonn- und Feiertag von 10:30 bis 18:30 Uhr halbstündlich zwischen den Anlegern Pier2 und Waterfront, Molenturm und Überseestadt sowie Lankenauer Höft.
© WFB / Carina Tank
Bis ins 19. Jahrhundert herrschte am Schlachte-Ufer noch reger Warenumschlag. Heute zählt die Meile mit Restaurants und Biergärten am Wasser zu den Lieblingsplätzen der Stadt. Flussschiffe gucken inklusive. Der Begriff ›Schlachte‹ leitet sich vom niederdeutschen ›slait‹ ab, dem Einschlagen von Pfählen
zur Uferbefestigung. Die Promenade war seit dem 13. Jahrhundert der Hafen von Bremen. Bereits im 16. Jahrhundert erschwerte die Versandung der Weser die Schifffahrt. Mangels Tiefgang konnten bald nur noch kleinere Schiffe an der Schlachte ankern. Sie brachten die Waren von den großen Seeschiffen zu
den städtischen Speichern.
Kulturell, maritim, historisch, sportlich, grün.
Fährt sich flüssig. Manchmal riecht es nach Bier oder Kaffee.
Wenn zu viele "Flaschen" unterwegs sind, die nicht wissen wie man Altglas fachgerecht entsorgt...
Achtung Scherben! Insbesondere nach Fußballspielen.
Bremen Tourismus bietet einen Teil der BIKE IT! Touren inkl. Gästeführer*in an. Weitere Infos zur geführten Weser-Runde.
Stinte aus der Weser im Januar, Februar oder März. Die kleinen Fische werden gebraten. Früher ein Arme-Leute-Essen, heute eine Spezialität. Neben Beck's werden in Bremen auch andere leckere Biere gebraut. Außerdem stammen viele Schokoladen- und Kaffeetraditionsmarken aus Bremen oder werden hier hergestellt.
Antik- und Trödelmarkt
Von Frühjahr bis Herbst immer samstags zwischen 8 und 14 Uhr am Weserufer an der Tiefer.
Beck's Brauerei
Führungen nach Anmeldung, bspw. via bremen-tourism.de.
Kajenmarkt
Von Hering bis Flammkuchen, von Soulmusic bis Shanty, von Kunsthandwerk bis Artistik - zwischen Mai und September herrscht jeden Samstag von 10 bis 16 Uhr Budenzauber an der Schlachte.
Breminale
Kulturfestival für alle. Im Juli auf den Osterdeichwiesen.
Lloyd Caffee
In der "Gläsernen Kaffee-Rösterei" kann dem Röstmeister über die Schulter geschaut werden - Verkostungen inklusive! Einfach nur Kaffee trinken und Kuchen essen geht aber auch! Das Rösterei-Café im Lloyd-Gebäude liegt mitten im Bremer Holzhafen und hat täglich von 12 bis 17 Uhr geöffnet.
Weserfähren
Diverse Rund- und Weserfahrten ab Martinianleger. Sielwallfähre zum Café Sand. www.hal-oever.de.
Egal, ob mit Smartphone, gedruckt auf Papier oder mit anderen Navigationsgeräten: Hier findet ihr alle Downloads der Weser-Runde auf einen Blick!
Die Radrunde in der Bike Citizens App
Alle Touren sind auch in der kostenlosen Bike Citizens App für euch hinterlegt. Die Bike Citizens App könnt ihr für Android im Playstore oder für iOS kostenlos hier herunterladen.
Die Radrunde zum Ausdrucken
Hier steht euch die Weser-Runde mit all ihren Sehenswürdigkeiten, Tipps und kulinarischen Empfehlungen zum Download als PDF bereit.
Die Radrunde als gpx und kml
Für weitere Navigationsgeräte könnt ihr euch die Weser-Runde als gpx-Datei sowie als kml-Datei herunterladen.
© WFB
© BIKE IT!
Ihr habt eine Panne oder wollt die Reifen eures Fahrrads aufpumpen? Besucht eine
BIKE IT! RadServiceStation auf der Tour.
Diese Serviceleistungen findet ihr vor:
28201 Bremen
28217 Bremen
Di, Do 9 bis 17 Uhr
Sa 10 bis 13 Uhr
28217 Bremen
Sa 10 bis 16 Uhr
28201 Bremen
Entdeckt die schönsten Ecken Bremens auf einer geführten Fahrradtour.
© WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH / Ingo Wagner
© WFB/Ginter
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