© Stefan Damman
Künstlerin Regina Heygster schaffte die Idee des Friedenstunnels in Bremen als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001. Der Tunnel stellt ein Friedenszeichen im öffentlichen Raum dar und ist bundesweit einmalig. Er steht für Weltoffenheit und symbolisiert das gute und friedliche Miteinander der Kulturen und Religionen in Bremen. „Bremen ist bunt“, heißt es, und der Friedenstunnel leistet einen sichtbaren Beitrag dazu.
Mit Hilfe von Bremer Vertreter*innen verschiedener Weltregionen realisierte die Künstlerin Regina Heygster das Projekt. Der ehemalige, dunkle und viel befahrene Remberti-Tunnel wurde künstlerisch zum Friedenstunnel umgestaltet und im Jahr 2015 fertiggestellt. Der Tunnel dient als Eisenbahnunterführung und verbindet die Parkallee sowie die Rembertistraße. Inzwischen ist der Friedenstunnel weltweit bekannt und stellt ein Bremer Wahrzeichen für Frieden und Verständigung dar. Der Tunnel erlangte internationale Bekanntheit unter anderem dadurch, dass er Teil des Jakobswegs geworden ist, der Pilger*innen durch Bremen führt.
© Friedenstunnel
An den beiden Frontseiten sowie im Innengewölbe des Tunnels entdeckt ihr künstlerische Akzente. Ihr stoßt unter anderem auf großformatige Mosaikreliefs. Auf der Tunnelseite zum Stern hin sichtet ihr zwei 3,20 Meter hohe Mosaik-Friedensbäume, die eine Eiche und eine Palme abbilden. Diese Mosaikbäume stehen für die unterschiedlichen Kulturen der Welt.
Das Wahrzeichen des Friedenstunnels ist die Friedenstaube, die den Bremer Schlüssel im Schnabel trägt. Ihr entdeckt sie an der Frontseite zum Stern hin. Das Lebensbaum-Lotus-Mosaik ist das Gegenstück zum Taube-Schlüssel-Emblem und schmückt die andere Tunnelfront, die zur Rembertistraße ausgerichtet ist. Dazu ziert der Spruch „Verstehen ist das Tor zur Verständigung – Verständigung ist das Tor zum Verstehen“ den Bogenrund des Tunnels und vermittelt die Botschaft des Friedenstunnel-Projekts.
Im Inneren des Tunnels findet ihr ein 100 Meter langes Friedensmosaik. Das Mosaik bildet das Wort Frieden in 135 Sprachen ab und verbindet somit die Menschen, die aus den verschiedenen Ländern in der Stadt Bremen leben. Darüber hinaus sichtet ihr als Tunnelpassant*in 82 künstlerische gestaltete Texttafeln, die Weisheits- und Friedenstexte aus den verschiedenen Kulturen und Religionen veranschaulichen. Der gestrichene Gewölbehimmel stellt durch eine regenbogenfarbige LED-Licht-Installation ein Himmelsgewölbe dar, welches besonders bei Dunkelheit schön anzusehen ist.
Neben der baulichen Umgestaltung entwickelte sich parallel die Inhaltsarbeit des Friedenstunnels. Ziel dieser Arbeit ist es, das Verstehen der Religionen und unterschiedlichen Kulturen, die sich in Bremen begegnen, zu vertiefen. Hierfür wurden zahlreiche Veranstaltungsangebote kreiert, die Toleranz und gegenseitige Verständigung fördern. Der Tunnel dient beispielsweise als Ort für kulturelle Begegnungen, Konzerte, Führungen und Bildungseinheiten mit Schülern und wird in dieser Hinsicht vielfältig genutzt.
Aus Yajur Veda XXXVI, 17.
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C. Cornelius, Indianerin
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© WFB / Carina Tank
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