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Wissenschaftsplan 2025 – ein starkes Signal für die Wissenschaft in Bremen

Ein transparenter Röhrengang in dem man die Silhouette einer Person sieht bei untergehender Sonne.
Der Senat hat den Wissenschaftsplan 2025 beschlossen. Hier alle Punkte im Überblick.

© WFB / Jens Lehmkühler

Mit dem Plan werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, die hohe Leistungsfähigkeit des Wissenschaftssystems zu erhalten und auszubauen, die Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen zukunftsfähig zu machen und der Bedeutung des Wissenschaftssystems für die Weiterentwicklung des Landes Bremen Rechnung zu tragen.

Geplant ist

  • die Anzahl der Studienplätze auszubauen
  • neue innovative Studienangebote einzurichten
  • weitere hochqualifizierte Arbeitsplätze für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu schaffen
  • die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft sowie der Zivilgesellschaft zu vertiefen über eine intelligente Innovationsförderung und die Investition in kluge Köpfe
  • die bisherigen Wissenschaftsschwerpunkte um den Aspekt des Transfers zu erweitern (jetzt: Forschungs- und Transferschwerpunkte)
  • die Forschungsexzellenz an der Universität Bremen zu sichern und auszubauen
  • den Frauenanteil an den Professuren zu erhöhen
  • die Qualität der Lehre weiter zu stärken

Diese Ziele sollen bis 2025 erreicht werden. Dafür wird die Grundausstattung der staatlichen Hochschulen schrittweise angehoben und damit der Anschluss an den Bundesdurchschnitt hergestellt. Die Hochschulen sollen finanziell und personell in die Lage versetzt werden, eine höhere Anzahl von Studierenden auszubilden, unter anderem indem neue innovative Studiengänge eingerichtet werden. Bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze in Lehre und Forschung wird auch das Ziel der weiteren Herstellung guter Beschäftigungsverhältnisse an den Wissenschaftseinrichtungen verfolgt.

Zu einzelnen Punkten des Wissenschaftsplans 2025

Aufwuchs beim Personal und Anhebung der Grundausstattung

Bis zum Jahr 2025 sollen an den Hochschulen in Bremen und Bremerhaven insgesamt über 70 neue Professuren eingerichtet werden. Außerdem sind eine verbesserte Ausstattung der Professuren mit akademischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und mehr Dienstleistungsstellen vorgesehen. Die Ausstattung mit akademischem Mittelbau erfolgt in nennenswertem Umfang erstmals auch an den beiden Fachhochschulen in Bremen und Bremerhaven und an der Hochschule für Künste.

  • An der Universität Bremen sollen 237 Stellen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entstehen, darunter 32 neue Professuren
  • An der Hochschule Bremen sind 48 neue Stellen für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen vorgesehen, darunter 15 Professuren
  • Die Hochschule Bremerhaven erhält 47 zusätzliche Stellen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, darunter 23 Professuren
  • Die Hochschule für Künste bekommt 14 zusätzliche Stellen für Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, darunter 4 Professuren

Ausbau der Studienplätze

Bremen und Bremerhaven sind wachsende Städte. Die Erhöhung der Zahl der Studierenden trägt zur Einwohnergewinnung bei und dient der Sicherstellung des Fachkräftebedarfs der regionalen Wirtschaft und der Zivilgesellschaft durch hochqualifizierten Nachwuchs.

Im Zukunftsprozess des Bremer Senats wurde die Perspektive entwickelt, bis 2035 einen Anstieg auf 40.000 Studierende an den Hochschulen anzustreben. Mit dem Wissenschaftsplan 2025 soll dieser Prozess eingeleitet werden.

Der besonderen regionalwirtschaftlichen Bedeutung der Hochschule Bremerhaven soll dadurch Rechnung getragen werden, dass die Studierendenzahl dort bis 2025 auf bis zu 4000 Studierende ausgebaut wird. Die Planung soll anschlussfähig sein für einen möglichen weiteren Ausbau auf bis zu 5000 Studierende bis zum Jahr 2035.

Qualität in Studium und Lehre

Bei der Qualitätssicherung von Studium und Lehre - ein Schwerpunkt des Wissenschaftsplans 2020 - sind die bremischen Hochschulen bereits weit vorangeschritten. Eine weitere Profilierung der Lehre wird mit dem Wissenschaftsplan 2025 angestrebt.

  • Die Hochschulen sind aufgefordert, ein Leitbild für die Lehre zu entwickeln in dem sich Lehrende, Hochschulleitungen, Fakultäten und Fachbereiche, Studiengangsleitungen und Studierendenvertreterinnen und – Vertretern über die Bildungsziele der Studiengänge im Einklang mit dem Hochschulprofil verständigen
  • Bei der Berufung des Lehrpersonals sollen Lehr- und Forschungsleistung gleichrangig bewertet werden
  • Um das Engagement in der Lehre zu fördern, sollen weitere Anreize gesetzt werden. Es soll ein Landeslehrpreis vergeben werden

Durchlässigkeit

Die Durchlässigkeit zwischen der beruflichen und der akademischen Ausbildung soll weiter erhöht werden. Passgenaue Angebote für Berufstätige, die neben einer Berufstätigkeit ein Studium aufnehmen wollen, sollen verstärkt angeboten werden. Studienaussteigerinnen und Studienaussteiger soll die Aufnahme in das duale Ausbildungssystem erleichtert werden.

Zukunftsthemen aktiv gestalten

Die Zukunftsthemen Digitalisierung, Internationalisierung/Europa und Nachhaltigkeit spielen als Querschnittsthemen eine besondere Rolle.


Digitalisierung

Das Thema Digitalisierung wird auf allen Ebenen gefördert: Es geht um digitale Lehr-, Lern- und Prüfungsformate, hochschulübergreifende Weiterentwicklung digitaler Prüfungsformate, Schaffung von Infrastrukturen für multimediagestütztes studentisches Arbeiten. Das Publizieren im Open Access, Hoch- und Höchstleistungsrechnen und der Aufbau einer nationalen Forschungsdateninfrastruktur stehen genauso auf der Agenda wie die Schaffung von Campus-Management-Systemen an allen Hochschulen. Um die Digitalisierung nachhaltig voranzubringen, ist die Einrichtung eines Förderpools vorgesehen.

Internationalisierung

Die Internationalisierung des Wissenschaftsstandortes und seine Einbettung in den Europäischen Forschungsraum werden weiter vorangetrieben. Ziel ist, den Anteil der Bildungsausländerinnen und Bildungsausländern an den Studierenden deutlich zu steigern, auch um sie als künftige Fachkräfte für die Region zu gewinnen. Dies soll auch durch Schaffung einer entsprechenden Studienangebotsstruktur erfolgen (unter anderem durch englischsprachige Bachelorstudiengänge). Zugleich geht es um eine stärkere Vernetzung innerhalb Europas und mit der Welt (Einwerbung von EU-Drittmitteln, internationale Sichtbarkeit der Forschungs- und Transferschwerpunkte, Beteiligung der Universität an der Netzwerkinitiative der EU zur Gründung Europäischer Universitäten etc.).


Nachhaltigkeit

Das Thema soll in den Hochschulen in Umsetzung des Nationalen Aktionsplans "Bildung für nachhaltige Entwicklung" noch stärker berücksichtigt werden, sowohl im Hinblick auf eine nachhaltige und ressourcenschonende Bewirtschaftung der Gebäude als auch im Hinblick auf die Berücksichtigung in Studium, Lehre und Forschung.

Gute Beschäftigungsbedingungen

Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wird nachhaltig strukturell verankert. Dauerhafte Perspektiven für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler - auch unterhalb der Professur - werden ausgebaut. Das Land bekennt sich zum Ziel guter Beschäftigungsverhältnisse an den Wissenschaftseinrichtungen. Dafür soll der Rahmenkodex für gute Beschäftigungsverhältnisse konsequent umgesetzt werden. Die Bedingungen für die Personalgewinnung an den Fachhochschulen sollen auch durch Schaffung geeigneter Strukturen und rechtlicher Rahmensetzung verbessert werden.

Gebäude für Lehre und Forschung

Durch die Sanierung und den Umbau vorhandener Gebäude für neue zukunftsgerichtete Verwendungen und strategische Neubauten werden die räumlichen Voraussetzungen für die Weiterentwicklung der Hochschulen gesichert.

  • Das Gebäude NW 2A der Universität soll in ein modernes Laborgebäude für die Biologie umgebaut werden
  • Der vom Bund zu 50 Prozent mitfinanzierte Forschungsneubau Zentrum für Tiefseeforschung für das MARUM soll zeitnah umgesetzt werden
  • Ein weiterer geplanter strategischer Neubau ist das Hörsaal- und Veranstaltungszentrum in der Mitte der Universität
  • Bei der Hochschule Bremen betrifft dies das Lehr- und Forschungsgebäude am Neustadtswall mit der Grundsanierung des derzeitigen FS-Gebäudes und der Aufstockung um Flächen für Bionik und Blue Science
  • Im Zuge des Ausbaus der Studienangebote, insbesondere an den Fachhochschulen, ist dieser Aufwuchs auch räumlich abzusichern
  • Wichtige strategische Neubauten sind außerdem für das Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) sowie für das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) erforderlich

Wohnraum für Studierende

In den kommenden Jahren soll das Angebot des Studierendenwerks an preisgünstigem Wohnraum, auf das insbesondere BAföG-Empfängerinnen und - Empfänger und ausländische Studierende aus Nicht EU-Ländern dringend angewiesen sind, auf bis zu 2.500 Wohnplätze ausgeweitet werden.

Im Fokus steht dabei die Schaffung neuen studentischen Wohnraums in der Emmy-Noether-Straße auf dem Campus der Universität und von weiteren Projekten im Einzugsbereich der Hochschule für Künste und im Stadtteil Neustadt, in dem Wohnraum für Studierende der Hochschule Bremen entstehen soll.

Forschungsexzellenz erhalten und ausbauen

Die bisherigen Wissenschaftsschwerpunkte sollen durch die Leistungsdimension "Transfer" ergänzt werden. In den zukünftig acht Forschungs- und Transferschwerpunkten (Meereswissenschaften, Materialwissenschaften, Sozialwissenschaften, Minds-Media-Machines, Logistik, Gesundheitswissenschaften, Luft- und Raumfahrt, Energiewissenschaften) werden herausragende Forschungs- und Transferaktivitäten der Hochschulen und außerhochschulischen Institute gebündelt, die internationale Sichtbarkeit weiter erhöht und die Voraussetzungen für Erfolge in der nächsten Runde der Exzellenzstrategie verbessert. Das Land unterstützt die Universität in der Vorbereitung auf die nächste Bewerbungsrunde in der Exzellenzstrategie.


Die Landesinstitute werden zukünftig eine jährliche Erhöhung ihrer Grundfinanzierung erhalten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit analog zu den Bund-/Länderfinanzierten Forschungseinrichtungen gewährleisten zu können.


Im Bereich der maritimen Forschung ist ein norddeutscher Verbund der Meeresforschung geplant (Deutsche Allianz für Meeresforschung), der die Kompetenzen der fünf norddeutschen Bundesländer bündelt.

Zu den Hochschulen

Universität Bremen

Lehrerbildung

Zur Unterstützung der Integration und der Inklusion im Schulbereich wird an der Universität das Lehrangebot in den Fächern Deutsch als Fremdsprache/Zweitsprache (DaZ/DaF) und Inklusive Pädagogik verstärkt.

Stärkung von DaZ/DaF (Deutsch als Zweit-/ Fremdsprache)

Um den Bedarf an Lehrkräften zu sichern sollen Menschen, die ihren Germanistik-Abschluss im Ausland erworben haben, die Möglichkeit erhalten, sich ergänzend zu qualifizieren, um sich ihren Abschluss in Bremen anerkennen lassen zu können.


Studiengang Sportpädagogik

Unter Beteiligung des Bildungs- und des Sportressorts wird geprüft werden, ob der Bedarf für eine Ausbildung für das Lehramt an Grundschulen im Fach Sportpädagogik eine Wiederaufnahme des Studiengangs erfordert.


Space Technology

Aufgrund der Bedeutung des Wirtschaftsclusters Luft- und Raumfahrt für das Land Bremen soll ein neues Studienangebot an der Universität Bremen entwickelt werden.


Psychologie

Die Neuaufstellung des Fachs Psychologie soll dazu genutzt werden, Kooperationen zwischen Psychologie und Erziehungswissenschaften in den Bereichen Diagnostik, kindliche Entwicklung, Lehr-Lern-Forschung und Förderplanung zu entwickeln. Die anstehende Reform des Psychotherapeutengesetzes wird bei der Neuaufstellung berücksichtigt, so dass die erforderlichen Qualifikationen für die berufsrechtliche Zulassung nach Abschluss des Studiums vermittelt werden.

Medizinerausbildung

Für den Medizin- und Gesundheitsstandort Bremen ist es von größter Bedeutung, weiterhin wettbewerbsfähig und attraktiv für den Medizinernachwuchs zu bleiben. Daher wird der Aufbau einer Universitätsmedizin für den klinischen Teil der Ausbildung geprüft. Diese würde von der Gesundheit Nord in Zusammenarbeit mit anderen Medizinstandorten im Norden durchgeführt werden.

Der Eingangsbereich der Universität Bremen

© WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH/T. Vankann

Hochschule Bremen

Ein Schwerpunkt bei den neu einzurichtenden Studiengängen bildet die Akademisierung der Gesundheitsfachberufe. Dafür werden insbesondere Studienangebote in der Pflege, für die Ausbildung von Hebammen und gegebenenfalls in der Ergotherapie entwickelt.

Das Gebäude der Hochschule Bremen an der Werderstraße.

© Hochschule Bremen

Hochschule Bremerhaven

An der Hochschule Bremerhaven wird zunächst der maritime Schwerpunkt im Bereich der Windenergie und der Lebensmitteltechnologie gestärkt. Außerdem werden weitere innovative Studienangebote geschaffen, zum Beispiel im Bereich Cyber Security. Mit dem Bachelorstudiengang "Entrepreneurship" werden völlig neue Studienformate erprobt, die auf Gründungsaktivitäten von Studierenden ausgerichtet sind. Darüber hinaus werden neue Entwicklungsfelder für den geplanten weiteren Ausbau auf bis zu 4.000 Studierende identifiziert.

Die Hochschule Bremerhaven am Wasser

© Hochschule Bremerhaven/Kai Martin Ulrich

Hochschule für Künste

Die Instrumentalausbildung im Fachbereich Musik wird den Erfordernissen und Anforderungen der Musikstadt Bremen entsprechend unter anderem durch Herstellung der Orchesterfähigkeit der Musikausbildung angepasst.

Ein Gebäude mit hellen Steinen in der Dunkelheit.

© HfK Bremen

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