© WFB/Jan Rathke
Bremens Wissenschaft ist exzellent! Und daran haben natürlich die vielen schlauen Köpfe, die sich in den Laboren und den Hörsälen tummeln, erheblichen Anteil. Wer steckt hinter dem Erfolg der Bremer Wissenschaft? In unserer Porträt-Reihe Wissenschaft persönlich stellen sich Wissenschaftler:innen und Wissenschaftskommunikator:innen regelmäßig unseren Fragen – und verraten, was sie an ihrer Arbeit lieben und warum der Standort Bremen für sie genau der richtige ist.
Im Februar stand uns Prof. Dr.-Ing. Jorgen von der Brelie Rede und Antwort: Als Professor für Luftverkehrssysteme unterrichtet er an der Fakultät 5 - Natur und Technik an der Hochschule Bremen. Er ist außerdem als Verkehrsflugzeugführer auf den Airbustypen A350/380 unterwegs. Was Jorgen von der Brelie an seiner Arbeit besonders begeistert und worin der Nutzen dieser besteht, verrät er hier bei „Wissenschaft persönlich":
Wahrscheinlich hätte ich mich dann ausschließlich auf die Fliegerei konzentriert, die ich glücklicherweise ja auch als Wissenschaftler weiter betreiben kann – übrigens zum Vorteil beider Seiten (Wissenschaft und Wirtschaft).
Definitiv beim Austausch mit den Studierenden und insbesondere dann, wenn man sieht wie die eigene Begeisterung sich auf die jungen Talente überträgt.
Ein Flugsimulator auf dem Freimarkt wäre doch mal was Besonderes… ;)
In der Funktion als Professor sicherlich in der bestmöglichen Vorbereitung junger Menschen auf ihr langes Berufsleben.
Für den fliegerischen Teil und auch generell im Engagement für den Luftverkehr bin ich überzeugt davon, dass das Verbinden von Menschen und Kulturen ein großer Mehrwert für die Menschheit ist. Wenn wir mehr Austausch ermöglichen, dann führt das auch zu mehr Verständnis der Völker untereinander und trägt sehr zu einer friedlicheren und besseren Welt bei.
Wenn es gelingt das Verbinden von Menschen durch Luftverkehr zu verbessern – sei es den Luftverkehr so zu gestalten, dass mehr Menschen daran partizipieren können, ihn in ökologischer Hinsicht zu verbessern, ihn effizienter zu gestalten, aber auch das sehr hohe Sicherheitsniveau zu halten.
Interaktive Elemente in den Vorlesungen, während derer die Studierenden und ich Themenkomplexe gemeinsam erarbeiten und anschließend in Case Studies auch praktisch anwenden.
Aus Lüneburg kommend bin ich bereits zum Studium nach Bremen gekommen. Hier habe ich schnell Anschluss gefunden und aus den damals neuen Kommilitonen sind nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde geworden. Wir haben immer noch viel Kontakt und auch die Familien kennen sich. Das wünsche ich jedes Jahr auch unseren Erstsemestern.
Die gut vernetzte Wissenschaftscommunity, kurze Wege und speziell mit Blick auf die Luftfahrt das Cluster am Airport mit Airbus, dem Airport selbst, Atlas Air Service, der Deutschen Flugsicherung, der Verkehrsfliegerschule, der Hochschule Bremen uvm.
Die Meisterschale am Osterdeich ;)
Meistens mit der Linie 6.
Schwierig, eventuell eines, was immer versucht einen kleinen Vorrat anzulegen, weil es weiß, dass schlechte Zeiten kommen können. Ein Eichhörnchen vielleicht?
Natürlich gab es fliegerische Herausforderungen (technische, aber durchaus auch mit Passagieren) und auch der Weg ins Cockpit selbst mit dem 6-monatigen Training in den USA ist herausfordernd.
Die vielleicht größte Herausforderung war aber die wissenschaftliche Laufbahn parallel zur Fliegerei zu entwickeln und immer wieder Leute davon zu überzeugen, dass das sehr sinnvoll ist, aber eben nicht in Standardprozesse passt.
Obwohl ich definitiv ein Optimist bin, glaube ich, dass wir als Gesellschaft insgesamt in der Zukunft mehr gefordert werden und auch nicht in allen Bereichen unser hohes Niveau halten werden können. Dies wird zu Problemen führen, die fast alle betreffen und ich wünsche uns, als Deutsche bzw. Europäer, dass wir gut zusammenhalten.
Nicht wirklich. Ich treffe allerdings viele junge Menschen und rate Ihnen – und auch meinen eigenen Kindern – die Berufswahl nach eigenen Interessen zu treffen. Ich bin überzeugt davon, dass man nur wirklich erfolgreich in einem Bereich sein kann, wenn man auch selber Freude daran hat. Spätestens bei der Promotion zeigt sich das.
Ich habe mich mal als Astronaut bei der ESA beworben und meine Bewerbung wurde gleich zu Anfang aussortiert, weil ich zu der Zeit „nur“ einen FH-Abschluss hatte. Eine bessere Motivation für meine spätere Promotion konnte es kaum geben.
Sobald ich zu Hause bin, sorgen meine Kinder ganz schnell dafür, dass sie meine volle Aufmerksamkeit haben… ;)
Was das Wohnen angeht ist das natürlich sehr von der persönlichen Situation abhängig. Ich habe mal eine Zeit lang im Schnoor gewohnt – viel mehr Bremen geht eigentlich nicht. Von dort ist es auch nur ein kurzer Weg zur Schlachte, was auf jeden Fall mein Ausgehtipp ist.
Mit den Kolleginnen und Kollegen im Luft- und Raumfahrtbereich und natürlich unseren Studierenden.
Wenn es wirklich nur ein (Spiel)tag wäre, dann gern mit Ole Werner. Die Kabinenansprache und den Moment direkt bevor es raus ins volle Stadion geht, stelle ich mir besonders vor.
© WFB/Jan Rathke
Fachbereich / Forschungsfeld
Luftverkehr
Aktuelle Position / Funktion
Professor für Luftverkehrssysteme & Verkehrsflugzeugführer Airbus A350/380
Geburtsjahr
1980
Familienstand
verheiratet, 4 Kinder
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