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Bremens Wissenschaft ist exzellent! Und daran haben natürlich die vielen schlauen Köpfe, die sich in den Laboren und den Hörsälen tummeln, erheblichen Anteil. Wer steckt hinter dem Erfolg der Bremer Wissenschaft? In unserer Porträt-Reihe Wissenschaft persönlich stellen sich Wissenschaftler:innen und Wissenschaftskommunikator:innen regelmäßig unseren Fragen – und verraten, was sie an ihrer Arbeit lieben und warum der Standort Bremen für sie genau der richtige ist.
Im November stand uns Prof. Dr. Lothar Probst Rede und Antwort: Vor seiner Pensionierung war er wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für Interkulturelle und Internationale Studien sowie Leiter des Arbeitsbereich Wahlen und Parteien am Institut für Politikwissenschaft. Heute engagiert er sich beim Hannah Arendt Institut für politisches Denken und führt außerdem seine Forschung im Bereich "Regieren und Politik in Bremen" fort. Warum er die Bremer Wissenschaftsszene mit einer Antilope vergleichen würde, verrät er bei „Wissenschaft persönlich":
Politischer Journalist
Dass ich immer wieder etwas Neues lernen konnte. Der intensive Austausch mit Studierenden und das Interesse der Öffentlichkeit an meiner Forschung.
Ich würde einen Stand mit Wahlplakaten der Parteien aufstellen und würde versuchen, den Besuchern die Grundzüge der Parteiendemokratie zu erklären. Dazu würde die verfassungsrechtliche Stellung der Parteien gehören und warum Parteien in der parlamentarischen Demokratie notwendig, wenn auch nicht immer ganz einfach zu verstehen sind.
Wahlen und Parteien sind Kernelemente der parlamentarischen Demokratie. Ihre Funktion jungen Menschen und der Öffentlichkeit zu erklären, ist ein Privileg, welches ich gerne wahrgenommen habe.
Die Welt kann man mit wissenschaftlicher Arbeit kaum retten, dazu ist ihre politische Reichweite zu begrenzt und sind ihre Erkenntnisse häufig zu widersprüchlich. Aber man kann Problembewusstsein erzeugen und aufklären. Wenn davon ein bisschen bei den Menschen ankommt, ist schon viel gewonnen.
Ich habe immer gerne mit qualitativen Lokalstudien gearbeitet, weil sie über den Einblick in einen Mikrokosmos oft auch vieles über das gesamte Forschungsfeld verraten.
Ich komme ursprünglich aus Minden und bin über viele Umwege in den 1970er Jahren nach Bremen gekommen und habe dann zunächst ein Referendariat in Niedersachsen absolviert. Nach einigen Jahren im Schuldienst und einer kurzen politischen Karriere kam ich 1989 an die Universität Bremen und habe dort promoviert.
Bremen hat eine vielfältige und starke Forschungslandschaft. Die Universität ist in einer Reihe von Bereichen, auch in den Sozialwissenschaften, ein Flaggschiff der Forschung und bietet sowohl atmosphärisch als auch in Bezug auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit viele Vorteile.
Manches Mal hätte ich mir gewünscht, dass die Universität und die Hochschuleinrichtungen des Landes besser mit Landesmitteln ausgestattet werden.
In Bremen kann man viele Wege – nicht nur zur Uni – bequem mit dem Rad zurücklegen. Das tue ich auch. Im Winter und bei schlechtem Wetter fahre ich aber auch mit dem ÖPNV oder dem Auto (inzwischen vollelektrisch).
Mit einer Antilope – sie ist schnell, flexibel und wendig.
Der Kampf um den Verbleib an der Universität in einer kritischen Phase, als meine Stelle zur Disposition stand.
Als Pensionär hoffentlich keine mehr.
Der Politikwissenschaftler weiß wahrscheinlich mehr als ein Politiker, aber er ist nicht unbedingt schlauer als ein Politiker. Das sollte man in seiner eigenen Profession immer beherzigen.
Bei einer Konferenz am Center for European Studies an der Harvard University war ich nicht gut vorbereitet und habe einen schlechten Vortrag gehalten. Seitdem gehe ich nur noch gut vorbereitet zu Konferenzen.
Beim Radfahren und beim meditativen Joggen, was leider viel zu kurz kommt.
In meinem Alter haben sich die Ausgehgewohnheiten geändert. Da bin ich ein schlechter Ratgeber. Das Viertel, die Neustadt, Findorff und Walle sind jetzt beliebte Orte für junge Nachwuchswissenschaftler:innen – das Viertel war früher auch mein Revier. Jetzt bevorzuge ich eher ruhige Gegenden.
Auf jeden Fall mit Antje Boetius. Außerdem mit dem Bürgermeister und der Bürgerschaftspräsidentin.
Ich würde gerne einen Tag mit Felix Krömer vom Buten un Binnen-Team tauschen.
© WFB/Jan Rathke
Geburtsjahr
1952
Familienstand
verheiratet
Fachbereich / Forschungsfeld
Ehemals Fachbereich 8 / Politikwissenschaft: Schwerpunkt Wahlen und Parteien
Aktuelle Position / Funktion
Pensionär /ehemals wissenschaftlicher Geschäftsführer des Instituts für Interkulturelle und Internationale Studien sowie Leiter des Arbeitsbereich Wahlen und Parteien am Institut für Politikwissenschaft
Aktuelle Tätigkeit / aktuelles Forschungsprojekt
Aktive Mitarbeit im Hannah Arendt Verein für politisches Denken / Fortführung meiner Forschungstätigkeit im Bereich „Regieren und Politik in Bremen“
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