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Entdeckt die Vielfalt Bremens und erfahrt dabei eine Menge zu den wichtigsten Bauwerken. Auf grauen Tafeln findet ihr Infos zur Geschichte der Gebäude und einen QR-Code. Wenn ihr diesen mit dem Handy scannt, öffnet sich dieser Beitrag mit der Route oder eine Seite auf Wikipedia mit weiteren Details.
Distanz: etwa 5 km
Die gpx-Daten könnt ihr auf der Plattform Komoot herunterladen.
English version
Ihr startet an der Sparkasse nahe des Kontorhauses am Marktplatz. Entlang der Giebelhäuser geht es Richtung Statue der Bremer Stadtmusikanten.
Der Bremer Markplatz wird auch "Gute Stube" genannt.
© WFB / Jonas Ginter
Ihr geht an der Stadtmusikanten-Statue von Gerhard Marcks an der Westseite des Rathauses vorbei und um die Liebfrauenkirche herum. Danach führt euch der Weg in das Einkaufsparadies der City. Beim Schild im Katharinenklosterhof schaut ihr doch mal nach links; in den Gemäuern des Klosters befindet sich eine Gastronomie.
Hinter dem Dom geht es weiter Richtung Wallanlagen, den ehemaligen Verteidigungsanlagen und heute ein Park für Naherholung mitten in der Stadt.
In den Wallanlagen findet ihr Kunst und Kultur satt, hier fängt auch das Szene-Viertel Ostertor an. Ihr werdet um die Kunsthalle herum auf die Altmannshöhe geführt. Das Ehrenmal aus dem Jahr 1935 wurde errichtet für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Die Aussicht auf die Weser und die "Umgedrehte Kommode" ist den Aufstieg auf den Hügel unbedingt wert.
Hinweis zur Barrierefreiheit: Sollte die Steigung zu groß sein, kürzt den Weg bitte direkt hinter der Kunsthalle ab.
In Bremens ältestem Stadtviertel, dem Schnoor, solltet ihr euch auch alle Gassen und Plätze abseits dieser Tour ansehen. Übrigens: Es mag sein, dass der Durchgang durch die Passage "Hinter der Balge" abends verschlossen wird.
Hinweis zur Barrierefreiheit: Die Durchgänge am Katzencafé sind sehr schmal. Bitte geht direkt über den Platz Wüstestätte. Am Landherrnamt nehmt an Stelle der Treppe, die direkt zum Hauptpostamt führt, den Umweg um das Bankgebäude an der Domsheide.
Es geht wieder Richtung Marktplatz, Bremens "Guter Stube" mit dem UNESCO-Welterbe Rathaus und Roland und Mittelpunkt dieser Tour.
In der berühmten Böttcherstraße findet ihr gesonderte Tafeln mit Erklärungen zu den Sehenswürdigkeiten. Ihr wünscht noch mehr Infos? Dann besucht die Tourist-Information im Haus des Glockenspiels.
Nehmt die Unterführung und ihr gelangt zur Weser mit der Schlachtepromenade. Hier gibt es einige weitere Schilder an der Oberen Schlachte.
Hinweis zur Barrierefreiheit: Die Untere Schlachte ist über verschiedene Rampen erreichbar: Hinter der St. Martini-Kirche und nahe der auffälligen gelb-bunten Jugendherberge; an der Teerhofbrücke befindet sich ein Aufzug, der aber nur von der Oberen Schlachte zugänglich ist. Unser Vorschlag zur Ansicht der Schlachte-Schilder: Nach Verlassen der Böttcherstraße überquert ihr die Martinistraße, und wendet euch hinter der St. Martini-Kirche links Richtung Rampe. An der Unteren Schlachte könnt ihr nun die Schilder zur Schlachte allgemein, bei Überwindung weniger Treppenstufen (mit dem Kinderwagen erreichbar) auch das zur Gelben Wuppe, und weiter das Schild zum Großen Schlachtekran erreichen. Nehmt den Weg zurück zur Rampe, um zur Oberen Schlachte und weiter zur Teerhofbrücke zu gelangen.
Die Schlachte war über 600 Jahre lang der Hafen Bremens. 1250 wurde sie erstmals als "slait" erwähnt (mittelniederdeutsch von "eingeschlagenen" Pfählen). Seit dieser Zeit wurde das Weserufer zum Hafen ausgebaut, da der alte Balgehafen am Markt von größeren Schiffen nicht länger angelaufen werden konnte. Der Hafen zog sich über 400 Meter Länge von der Martinikirche bis zum Fangturm. Über die Schlachtpforten sorgten Gassen für die Anbindung des außerhalb der Stadtmauer gelegenen Hafens an die Stadt. Von ehemals zehn Schlachtgängen existieren heute noch sieben.
An der Schlachte war ein vielfältiges Hafengewerbe ansässig; Schlachtvogt (Hafenmeister) und Schlachtschreiber übten die Aufsicht aus und zogen Gebühren ein, Schlachtwächter sorgten für die Sicherheit. Kran- und Wuppenmeister, Kornträger (Maskopträger) und Tonnenträger besorgten den Umschlag zwischen Schiff und Kaje, Karrenschieber und Fuhrleute erledigten den Zubringerdienst in die Stadt. Im 17. und 18. Jahrhundert arbeiteten ca. 300 Personen im Schlachtehafen.
Durch die Versandung der Weser wurde Bremen jedoch für große Seeschiffe immer schlechter erreichbar. Seit dem 18. Jahrhundert brachten fast nur noch Weserkähne im Leichtverkehr von See kommende Waren nach Bremen. Erst der Bau des Freihafens zwischen 1884 und 1888 und die Weserkorrektion beendeten diesen Zustand. Die Schlachte hatte als Hafen ausgedient, sie wurde seit 1899 in eine Grünanlage umgewandelt. Ihre alte Bausubstanz an Kontorhäusern ging im Zweiten Weltkrieg verloren, zwischen Fluss und Mauer wurde eine Rampe - die heutige Weserpromenade - aufgeschüttet.
Im Jahr 2000, also 750 Jahre nach ihrer urkundlichen Ersterwähnung, wurde die Bremer Schlachte städtebaulich aufgewertet und in neuer Gestalt wiedereröffnet.
Durch die Langenstraße geht es zurück zum Marktplatz.
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