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Urban Gardening ist die Idee, Obst und Gemüse in der Stadt gemeinschaftlich anzubauen. Die meist selbstorganisierten Projekte wollen den nachbarschaftlichen Zusammenhalt fördern sowie Möglichkeiten eines nachhaltigen und gesunden Konsums aufzeigen. Urban Gardening-Projekte sind häufig auch Alternativen zu konventioneller Stadtplanung, die brachliegendes Gelände wiederbeleben. Wo ihr in Bremen gemeinschaftlich gärtnern könnt, erfahrt ihr hier.
Die Gemüsewerft baut nicht nur Gemüse, Obst, Kräuter, Hopfen und Jungpflanzen im Sinne der Nachhaltigkeit an, sondern möchte den Aspekt der Nachhaltigkeit auch vermitteln. Blickt hinter die Kulissen des urbanen Landwirtschaftsbetriebes und erfahrt mehr über seine Anbaumethoden, die Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln sowie den Ernte-Ablauf. Die Gemüsewerft mitsamt des 15 Hektar großen ehemaligen Kelloggs-Areals auf der Bremer Überseeinsel gilt europaweit als eines der wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte. So konnte auf dem ehemaligen LKW-Parkplatz ein 2.000 m² großes Areal mit urbaner Landwirtschaft und dazugehörigem Biergarten entstehen. Entdeckt selbst das Vorzeigebeispiel für eine grüne und nachhaltige Stadtentwicklung im Herzen der Überseestadt. 2022 hat die Gemüsewerft sogar den Tourismuspreis in der Kategorie Nachhaltigkeit gewonnen.
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Gemeinsam mit anderen gärtnern und ernten? Das ermöglicht euch der Verein Sozial Ökologie durch den Fleetgarten in Walle. Je nach Bedarf mietet ihr für ein Jahr eine Fläche von 20-40 m2 und erhaltet von geschulten Gärtner*innen fachkundige Beratung. Für Strom, Wasser und Gartengeräte ist gesorgt. Und auch das entsprechende Saatgut oder Jungpflanzen erhaltet ihr von der Initiative, sodass ihr euch nur noch um die Pflege und Ernte kümmert. Für das nötige Knowhow erwarten euch Workshops zu Themen wie gärtnerisches Handwerk, Fruchtfolge, Permakultur, Artenvielfalt oder Bodenschutz.
Ergänzend zu eurem eigenen kleinen Mietacker sind gemeinschaftliche Flächen geplant, auf denen ein Kürbishügel, Hochbeete und eine Kräuterspirale entstehen.
© Fleetgarten Walle
Nachdem das Projekt "Stadtteilgärtnern mit Kindern" im Mai 2023 auslief, kann nun dank erneuter Förderung durch die Bingo Umweltlotterie und Umweltbildung Bremen bis 2025 das Projekt "Kleine Helden - Insekten im Klimagarten" umgesetzt werden. Das Projekt richtet sich vor allem an Kinder, aber auch Erwachsene, die interessiert sind mehr über Insekten zu lernen. Die genauen Termine findet ihr auf der Homepage des Klimagartens.
© Suse Lübker
Der wohl höchste Gemeinschaftsgarten der Stadt befindet sich auf dem Dach der Bremer Volkshochschule (VHS). Mitte Mai 2015 eröffnete dort das gemeinschaftliche Projekt der Bildungseinrichtung und der inklusiv arbeitenden Gemüsewerft. In 40 Metern Höhe gedeihen nun regionale und saisonale Gemüsesorten und Kräuter. Im Rahmen verschiedener Kurse der VHS wird dort oben gemeinsam gegärtnert oder auch gekocht - Aussicht über die Stadt inklusive. Der Dachgarten im 9. Stock ist während der Öffnungszeiten der VHS (Faulenstraße 69, 28195 Bremen) für alle zugänglich.
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Ab geht die Lucie ist ein Urban Gardening-Projekt in der Neustadt, das sich die Umnutzung des Lucie-Flechtmann-Platzes an der Westerstraße zum Ziel gesetzt hat. Der graue, früher weitgehend unbeachtete Platz, soll zu einer "grünen Oase" und zum generationen-übergreifenden und kulturellen Treffpunkt werden. Auf Initiative der angrenzenden KiTas und Seniorenwohnheime sind dort seit Juni 2013 Hochbeete angelegt, langfristig soll die Fläche entsiegelt werden. Die Lucie lädt alle Interessierten zu ihrem 14-tägigen öffentlichen Treffen ein. Dazwischen darf fleißig gesät, gegossen und geerntet werden.
Auf dem Innenhof des Güterbahnhofs findet ihr eine weitere grüne Oase mit Wildwuchs. Hier nehmt ihr eine Auszeit vom Trubel der Stadt und verweilt zwischen verschiedenen Pflanzen und Insekten. Gepflegt wird die grüne Oase von der Arbeitsgruppe Hofgrün des Vereins 23 e.V. Es werden auch immer wieder freiwillige Helfer*innen gesucht! Meldet euch bei der Initiative per E-Mail. Es wird immer freitags von 15-18 Uhr gemeinsam gegärtnert!
Den Fokus auf den interkulturellen Austausch legt der Internationale Garten Walle, der eine 2300 Quadratmeter große Brache am Rande der Waller Feldmark bewirtschaftet. Dort können alle Interessierten sowohl eigene als auch gemeinschaftliche Beete anlegen. Am anderen Ende der Stadt, in Osterholz, befindet sich seit 2004 die Interkulturelle Gartengemeinschaft Tenever, ein Parzellenzusammenschluss auf 9000 Quadratmetern.
© Seniorenlotse
Der Pop-Up Stadtgarten ist umgezogen und befindet sich jetzt am Rembertikreisel. Die Betreiber möchten mit dem Stadtgarten nicht nur einen Ort der Begegnung in einem lebendigen Garten für euch schaffen, sondern auch auf die Notwendigkeit von Grünflächen in urbanen Räumen aufmerksam machen. Projekte mit Kindern aus Schulen und dem Stadtteil sollen biologisches Gärtnern mit allen Sinnen erfahrbar machen. Lasst mitten in der City die Seele baumeln und genießt die Natur!
Urban Gardening lebt vom Engagement der StadtbewohnerInnen. Wenn ihr nun Lust bekommen haben, selbst ein Projekt zu starten, findet ihr auf den Seiten der Anstiftung Praxistipps und umfangreiche weitere Informationen.
Eine besondere Form des urbanen Gärtnerns ist das Guerilla Gardening. Aktivist*innen säen in Nacht- und Nebel-Aktionen Samen an nicht dafür vorgesehen Orten. Mit der Zeit enstehen dann dort scheinbar aus dem Nichts grüne Oasen. Guerilla Gardener wollen mit ihren Aktionen Kritik an verfehlter Stadtplanung zum Ausdruck bringen.
Die "Grüne Oase" ist ein Klimaschutzprojekt, an dem ihr euch auf ganz verschiedene Art und Weise engagieren könnt. Im Mittelpunkt des Projektes steht ein Gemeinschaftsgarten mit selbstgebauten Hochbeeten, welcher mit tatkräftiger Unterstützung entstehen soll.
Die hier aufgeführten Daten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Habt ihr Ergänzungen oder Hinweise? Oder betreibt ihr selbst einen urbanen Garten? Sprecht uns an! Schreibt eine E-Mail mit entsprechendem Betreff an [email protected].
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